In der klassischen Hypnose (auch „zudeckende Methode“) wird hauptsächlich mit direkten autoritären Suggestionen gearbeitet. Sie ist zumeist am Symptom und am Verhalten orientiert. Nach der Induktion, also wenn der Klient in Trance versetzt wird, erfolgt die Intervention. Oftmals wird ein Hypnoseskript dazu verwendet. Der Hypnotiseur liest einen Text vor, in dem die möglichst passenden Suggestionen enthalten sind.
Zum Beispiel
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Es wird versucht, ein neues positives Programm über das alte, unerwünschte Programm, zu legen. Diese Methode eignet sich hervorragend für Gruppenhypnose, zur Stärkung der Motivation und des Selbstwertes, sowie zur Leistungssteigerung und um positive Zielvorstellungen zu etablieren. Im klassischen Mentaltraining werden ähnliche Techniken angewendet. Allerdings arbeitet die klassische Methode nicht an der Ursache. Gibt es innere Konflikte bzw. nicht aufgearbeitete seelische Blockaden, die eine Änderung in die gewünschte Richtung verhindern, dann ist der aufdeckende Ansatz klar im Vorteil.
Statt aufdeckender Hypnose könnten wir sie auch ursachenbezogene Hypnose nennen. Im aufdeckenden Ansatz wird an den verborgenen Ursachen für Blockaden, inneren Konflikten und hinderliche Verhaltensweisen gearbeitet.
Das Thema wird direkt an der Ursache angepackt, da wo es tatsächlich entstanden ist. In hypnotischer Trance ist es möglich auf das emotionales Gedächtnis zuzugreifen und scheinbar vergessene Inhalte wieder zu erinnern. Ein direkter Kontakt in die Tiefen der Psyche. Es bedarf der Bereitschaft auf oftmals belastende Situationen aus der Vergangenheit zu schauen. Diese werden dann aufgearbeitet und neurologisch entkoppelt, dass beim Gedanken daran, keine vegetativen Reaktionen mehr auftreten. Diese Arbeit ist sehr intensiv, individuell und setzt eine aktive Zusammenarbeit zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand voraus. Also für Gruppen absolut ungeeignet.
Ursachenorientierte Verfahren ermöglichen, dass langfristige Veränderungen von innen heraus entstehen und die Ursachen bei der Wurzel geheilt, integriert werden.
Milton Erickson erweiterte den klassischen Ansatz indem er die direktiven Suggestionen durch permissive Suggestionen und Metaphern austauschte.
Hier die klassischen Suggsestionen von oben in eriksonscher Sprache:
Es ist dir womöglich schon aufgefallen, dass Menschen, die ihre Aufmerksamkeit gerne auf neue und interessante Dinge richten, ja, vielleicht sogar auf diese Seiten hier, doppelt profitieren. Für den einen ist der Spaß am Lernen das Wichtigste, für den anderen wiederum ist es die Freude am erworbenen Wissen, …
Durch Geschichten, Metaphern und indirekte Suggestionen werden Veränderungen im Unterbewusstsein bewirkt und noch verborgene Ressourcen nutzbar gemacht. Diese Technik wird gerne auch in der Werbung, im Verkauf, in der Pädagogik, etc. verwendet.