1. Was ist Hypnose eigentlich?

Hypnose ist eine Technik mit der du Zugang zu deinem Unterbewusstsein erhältst. Das bedeutet, du kannst auf Inhalte aus deinem emotionalen Gedächtnis zugreifen die sonst verborgen bleiben. Der veränderte Bewusstseinszustand, hypnotische Trance genannt, macht es möglich. Viele Laien denken das ist etwas außergewöhnliches – falsch!  Trance ist ein ganz natürlicher Zustand! Dieser Bewusstseinszustand ist genauso gefährlich oder ungefährlich wie der des Wachseins oder des Schlafes. Du befindest dich mehrmals am Tag in Trance, auch wenn dir das bisher vielleicht noch nicht so bewusst war. Zum Beispiel, wenn du in eine spannende Lektüre so sehr vertieft bist, dass du von deiner Umgebung nicht mehr viel mitbekommst. Kennt jeder der gute Bücher liest oder auf  informativen Webseiten surft… Die Begriffe Hypnose und Trance werden häufig synonym verwendet, wobei Hypnose das Verfahren und Trance der Bewusstseinszustand ist. Trance ist eine Fokussierung der Aufmerksamkeit im wachen Bewusstseinszustand. Hypnotische Trance geht oft mit tiefer körperlicher Entspannung einher, das zeigt sich durch niedrigeren Puls, langsamer tiefer Atmung und herabgesenkten Muskeltonus. Also ein typischer, angenehmer, entspannter Zustand des Körpers. Es gibt aber auch die Erregungstrance, sie tritt zum Beispiel beim Tanzen, bei Konzerten, Ausdauersport oder auch beim Sex ein. Also nochmal: Hypnotische Trance ist ein absolut normaler Zustand … nämlich jener der fokussierten Aufmerksamkeit! Das heißt, deine Aufmerksamkeit wird auf eine bestimmte Wahrnehmung gerichtet. Versuche es gleich selbst und lies folgenden Absatz durch, dann wirst du verstehen was mit fokussierter Aufmerksamkeit gemeint ist:

Während du den Text auf dieser Seite liest, achtest du wahrscheinlich nicht auf deine Atmung. Wie sich dein Bauch beim Einatmen leicht nach außen wölbt und beim Ausatmen wieder einsinkt. Du spürst vielleicht nicht, dass deine Beine auf dem Sessel aufliegen oder sie Kontakt zum Boden haben. Auch auf die Umgebungsgeräusche wirst du nicht bewusst achten. Dein Fokus ist auf die spannenden Inhalte dieses Textes gerichtet.

Ist dir etwas aufgefallen?

Sicher hast du gemerkt, dass du nun plötzlich auf deine Atmung oder deine Beine geachtet hast. Dein Bewusstsein hat sich auf Reize gerichtet, die du sonst nicht bewusst wahrnimmst, die einfach im Hintergrund ablaufen. Das ist das Phänomen der fokussierten Aufmerksamkeit. Hypnose ist längst nichts Neues. Sie hat eine lange Geschichte und ihre Effektivität wurde wissenschaftlich vielmals bestätigt. Der veränderte Bewusstseinszustand wird auch in Meditation, Gebeten, Entspannungstechniken, Yoga, Qigong, Tai Chi, Mentaltraining, etc. genutzt. Hypnose wird seit sehr langer Zeit auch für Heilzwecke eingesetzt. Sie ist eine der ältesten und natürlichsten, ganzheitlichen Heilmethoden. Ganz ohne Nebenwirkungen!

2. Schlafe ich da oder bin ich gar bewusstlos?

Nein! Hypnotische Trance ist kein Schlaf und während der Hypnose ist der Geist äußerst aktiv.

Das Wort Hypnose bedeutet zwar altgriechisch „Schlaf“, hat aber nur äußerlich mit dem Schlaf eine Ähnlichkeit. Denn während der hypnotischen Trance befindet sich dein Körper meist in totaler Entspannung, das sieht dann so aus als ob er schlafen würde. Das Bewusstsein ist allerdings äußerst fokussiert und aktiv. Nach einer sehr tiefen Trance kann es manchmal vorkommen, dass Teile der Hypnosesitzung vergessen werden. Es heißt aber nicht, dass du in dieser Zeit bewusstlos warst. Während der Hypnose kannst du sprechen, dich bewegen oder Emotionen wie z.B. Wut, Freude, Trauer… erleben. Gerade in aufdeckenden Hypnoseverfahren ist es unerlässlich mit dem Klienten zu kommunizieren. Nur so kann gemeinsam an den Zielen gearbeitet werden. Über Hypnose gibt es leider so manche Vorurteile und es kursieren viele Gerüchte, umso wichtiger ist es, dass du dich umfassend informierst.

3. Kann es sein, dass ich aus der Hypnose nicht mehr zurück komme?

Diese Frage wird ganz klar mit Nein beantwortet.

Hast du jemals gehört, dass es einen Mensch gegeben hat, der nicht mehr aus der Hypnose gekommen ist? Selbst wenn der Hypnotiseur dich nicht mehr aus der hypnotischen Trance führt, würdest du ganz von selbst aus diesem angenehmen, entspannten Zustand zurück kommen. Hypnose ist eine Methode die wissenschaftlich sehr gut untersucht wurde und ihre Effektivität gilt heute unter Spezialisten als unumstritten. Es gibt keinen einzigen aufgezeichneten Fall, in welchem jemand nicht aus der Hypnose zurück gekommen ist.

4. Kann ich mich nach der Hypnose an alles erinnern?

Unser Geist ist in Hypnose äußerst aktiv und unsere Aufmerksamkeit ist sehr fokussiert. Daher werden sich viele Menschen nach der Hypnosesitzung gut erinnern können. Allerdings ist dies ganz unterschiedlich. Es gibt Personen die sich sehr genau und detailreich an alles erinnern, andere wiederum haben Schwierigkeiten über das Erlebte zu berichten. Das liegt an der tiefe der Trance, an der Verfassung des Klienten und wie gut oder schlecht das generelle Erinnerungsvermögen einer Person ist.
Es gibt eine natürliche Form des Vergessens. Vielleicht hast du einige Tage nach der Hypnose das Gefühl, dass du dich nicht mehr ganz genau an alles erinnern kannst, wie unmittelbar nach der Sitzung. Das ist ganz normal. Du kannst dich, Wochen nach deinem Urlaub, auch nicht mehr so detailliert an alle Eindrücke erinnern, wie am Tag danach. Aber verlass dich darauf: Die Veränderungen in deinem Unterbewusstsein wirken.

5. Wie fühlt es sich an in hypnotischer Trance zu sein?

Kennst du das…

…du bist in ein spannendes Buch vertieft, jemand betritt den Raum und du merkst es nicht?

…du siehst einen fesselnden Film und wunderst dich, dass die Popcorn aufgegessen sind, wenn du wieder in die Schüssel greifst?

…du blickst verträumt aufs Meer hinaus und vergisst dabei die Zeit und das Rundherum?

…du bist versunken in einen Tagtraum und hast dabei die Welt um dich vergessen?

Dann kennst du bereits das Phänomen der hypnotischen Trance. Jeder Mensch ist während des Tages mehrmals in Trance. Kinder sind bis circa sieben Jahre ständig in diesem veränderten Bewusstseinszustand. Erst danach findet der Übergang in das rationale Denken statt, welches vorwiegend von der linken Gehirnhälfte gesteuert wird. Das heißt, wir alle waren etwa bis zum Schuleintritt in Dauertrance. Hypnose ist also etwas komplett Natürliches!

6. Bin ich in Hypnose willenlos?

Willenlos bist du nicht, aber du wirst Suggestionen viel leichter annehmen.
Der sogenannte kritische Filter ist jene Instanz die prüft, ob Suggestionen und Eindrücke deinem Weltbild und deinen bisherigen Erfahrungen entsprechen. Du kannst ihn dir als Türsteher deines Unterbewusstseins vorstellen, der den Zutritt verweigert oder die Türe weit öffnet. In Trance wird dieser kritische Filter gedämpft und so können Suggestionen im Unterbewusstsein leichter ihre Wirkung entfalten. Dies hat natürlich für dich den Vorteil, dass neue hilfreiche Denkmuster, viel leichter etabliert werden. Hypnose ist kein Zeichen dafür, dass du einen schwachen Willen hast. Es spricht eher für einen starken Willen. Intelligente Personen, die eine gut ausgeprägte Vorstellungskraft besitzen und ein hohes Vertrauen in sich selbst, gehen besonders leicht in hypnotische Trance. Personen die intelligenzgemindert sind oder eine starke Konzentrationsschwäche aufweisen sind hingegen nicht hypnotisierbar.

7. Kannst ich in der Hypnosesitzung die Kontrolle über mich selbst verlieren?

Nein.
Denn die medizinische Hypnose ist ein sehr tiefer Ruhezustand. Du wirst alles hören, wahrnehmen, miterleben und auch beeinflussen können, wenn du das möchtest.

8. Wer kann hypnotisiert werden?

Prinzipiell jeder! Sofern er das möchte und sofern er auch bereit ist den Instruktionen des Hypnotiseurs zu folgen.

Dave Elman (1900-1967), Meister der schnellen Hypnose pflegte zu sagen:
„If you do what I ask you to do, we gonna be successful. If you don´t do, what I ask you to do, there is nothing in the world that I can do for you!“
Übersetzt heißt das so viel wie:
„Wenn Sie meinen Instruktionen folgen und tun was ich Ihnen sage, werde ich Ihnen helfen können. Wenn Sie das nicht tun, dann sind Sie falsch bei mir und es gibt nichts was ich für Sie tun kann.“

Hypnose ist somit immer eine Kooperation zwischen dem Hypnotiseur und dem Hypnotisand (die Person die hypnotisiert wird). Wenn sich der Hypnotisand aus irgendwelchen Gründen nicht in hypnotische Trance versetzten lassen möchte, dann kann kein Hypnotiseur der Welt etwas dagegen tun. Es kann somit niemand gegen seinen Willen in hypnotische Trance versetzt werden. Wenn sich jemand in einer bestimmten Situation nicht hypnotisieren lässt, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Zum Beispiel:

  • Jemand ist vielleicht nervös, weil eine  Angst davor besteht, dass in Trance verdrängte Traumata zum Vorschein kommen. Das Unterbewusstsein hat diese bisher verdrängt. Natürlich nur zum Schutz des Betroffenen. Die Traumata leben allerdings weiter. Es tauchen in der hypnotischen Trance nur Themen auf, die ohnehin unterhalb der Bewusstseinsschwelle aktiv sind und bisher noch nicht verarbeitet wurden. Dies kann nun in einem sicheren Kontex passieren.
  • Mangelndes Vertrauen in den Hypnotiseur. Auch dadurch kann das Erleben hypnotischer Trance erschwert werden. Prüfe daher immer genau mit welcher Person du arbeiten möchtest. Folgende Fragen können dich bei der Entscheidung unterstützen: Kann ich dem Hypnotiseur aufgrund seiner Ausbildung vertrauen? Entspricht die Behandlungsmethode meinen Erwartungen und sind die Methoden bereits im Vorfeld für mich klar und transparent? Bei wem hat der Hypnotiseur gelernt? Spreche ich dem Hypnotiseur genügend fachliche und auch menschliche Kompetenz zu?

Schwierigkeiten beim Erleben von Hypnose können Personen haben…

…die nach ausführlichem Durchlesen dieser Homepage und entsprechender Aufklärung noch immer Skepsis gegenüber Hypnose zeigen.

…die ein sehr starkes Kontrollbedürfnis haben.

…die nur schwer loslassen oder andern vertrauen können.

Erfolgreiche Hypnose ist nicht nur der Verdienst des Hypnotiseurs. Es ist vor allem die konstruktive Zusammenarbeit, sowie deine Offenheit und deine Motivation, etwas zu verändern. Wenn du dir bereits vor der Behandlung im Klaren darüber bist, dass du die Hypnosesitzung bei einem vertrauensvollen Hypnotiseur durchführst, du ausreichen gut über Hypnose informiert bist, dann steht einer erfolgreichen Hypnose nichts mehr im Weg.

9. Gibt es Ausnahmen wann Hypnose nicht angewendet werden soll?

Ja, bei Intelligenzminderung und bei gewissen psychiatrischen Diagnosen (z.B. Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen)
Bei Symptomen wie z.B. Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Psychosen etc. zeigen sich auch mittels Hypnose Erfolge, allerdings bedarf es hierbei den klinischen Kontext sowie speziell dafür ausgebildete Therapeuten. Bei Psychotikern ist zumeist eine Behandlung durch Psychopharmaka bis zur Stabilisierung  notwendig.
Schwer traumatisierten Personen sind manchmal von der Angst begleitet einen Kontrollverlust zu erleben. Diese Angst kann sie blockieren in hypnotische Trance zu gehen. Wichtig ist für solche Klienten ein hohes Vertrauen an den Hypnotiseur, ein sicherer Kontext und hohe Transparenz der Methode.

10. In welchen Bereichen wirkt Hypnose besonders effektiv? (Anwendungsbereiche)

Seit 1958 ist sie in Amerika und England ein medizinisch anerkanntes Heilverfahren. In fast allen europäischen Ländern ist sie von der Ärztegesellschaft anerkannt, so auch in Österreich.
In der Medizin wird sie sehr häufig zur Schmerzkontrolle, bei akuten Schmerzzuständen (zum Beispiel in der Chirurgie, Geburtenhilfe,…) aber auch bei allen chronischen Schmerzen (zum Beispiel Onkologie, Parkinson,…) zur Hilfe genommen. Hypnose wird auch im Bereich der Anästhesie angewandt. Dadurch kommt es zur Einsparung von Narkosemitteln. Auch bei der Wundheilung z.B. bei Verbrennungen, zeigen sich deutliche Therapieerfolge und eine Beschleunigung im Heilungsprozess.
Im therapeutischen, psychologischen Kontext ist Hypnose längst ein anerkanntes therapeutisches Verfahren. Sie erweist sich als äußerst effektiv bei seelischen Konflikten wie Ängste (Phobien, Angststörungen,…), depressiven Zuständen oder Zwängen. Sie hilft beim Aufarbeiten von Traumata / posttraumatische Belastungsstörungen, bei Nikotin-, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Essstörungen, Sprachstörungen (Stottern),  Ein- und Durchschlafstörungen, allergischen Reaktionen (Asthma) und vielem mehr. Sie kann also überall dort eingesetzt werden, wo emotionale Ursachen bei der Entstehung von Krankheiten bzw. Problemen eine Rolle spielen.
Nicht mehr wegzudenken ist die Hypnose im Spitzensport. Aber auch im schulischen sowie beruflichen Leistungsbereich bietet sie in Form von Mentaltechniken und Mentaltraining absolut effektive Möglichkeiten, die gewünschten Ziele zu erreichen.
  Hier mehr über die Anwendungsbereiche erfahren.

11. Was tut sich da im Gehirn?

Hypnotische Trance ist ein veränderter Bewusstseinszustand, der im EEG (Elektroencephalogramm) beobachtet werden kann. Im Wachzustand sind vermehrt Beta-Wellen am EEG sichtbar. Das ist jenes Stadium, in dem Vernunft und Logik eingesetzt werden. Dein Gehirn ist hierbei sehr aufmerksam. Das nächste Stadium ist jenes der leichten Trance (vermehrte Alphawellenktivität). Dies zeigt sich wenn du in leichter Hypnose bist bzw. wenn du deine Augen geschlossen hast und dich entspannst. In diesem Stadium sind wir kreativer, unsere Phantasie und die Offenheit für Informationen ist erhöht. In einer tiefen Hypnose verschiebt sich deine Gehirn-Frequenz mehr in den Thetawellenbereich. Es kommt zu tiefer Entspannung und Ruhe. Das letzte Stadium wird in Hypnose nicht erreicht. Es ist jenes des Tiefschlafes und liegt vorwiegend im Delta-Wellen Bereich.

TypGehirn FrequenzAnmerkungen
Beta -Wellen14 bis 30 HzKonzentrierter Wachzustand, erhöhte Aufmerksamkeit, Stress. 
Alpha – Wellen7 bis 14 HzLeichte Trance oder leichte Entspannung. 
Theta- Wellen4 bis 7 HzTiefe Trance oder Schlaf – REM-Phase (Rapid Eye Movement). Bei Kindern normaler Bewusstseinszustand.
Delta – Wellenunter 4 HzTiefschlaf. 

12. War ich auch wirklich in Hypnose?

Das erkennst du an den verschiedenen Effekten der Hypnose. Prinzipiell lassen sie sich in zwei Kategorien einteilen. In die neurologischen und in die psychologischen:

Die neurologischen Effekte sind sicher spektakulärer, weil hier sofort erkennbar ist, dass Hypnose am Werk ist. Hierzu zählen sämtliche Phänomene die darauf hinweisen, dass in das Nervensystem eingegriffen wurde. Zum Beispiel:

Katalepsie, Amnesie, Halluzination, Hypermnesie, gesteigerte Visualisationsfähigkeit, Schmerzlinderung, verzerrte Zeitwahrnehmung… hier Klicken für mehr Infos.

Diese Effekte sind sofort überprüfbar. Anzumerken ist jedoch, dass nicht jeder Mensch in der Lage ist alle neurologischen Phänomene sofort zu produzieren.

Der psychologische Effekt ist offensichtlich nicht so reißerisch, allerdings erweist er sich als äußerst effektiv. Ein Beispiel:

Du hast Angst vor Publikum zu sprechen. Nach der Hypnose kannst du deine Vorträge, Referate ohne schweißnasse Hände, zitternder Stimme und Herzrasen abhalten. Vielleicht beginnt dir das Referieren sogar ein wenig Spaß zu machen…

Das Eintreffen gewünschter Veränderungen nach einer Hypnose-Sitzung ist der psychologische Effekt.

13. Was sind hypnotische Phänomene?

Dazu zählen folgende Phänomene:

Hypermnesie: Gesteigerte Erinnerungsfähigkeit. Mit diesem Phänomen arbeiten wir sehr häufig. Du wirst überrascht sein, welche Erinnerungen dein Unterbewusstsein produziert und wie viel gespeichert ist. Bei den meisten Menschen ist es bereits in einer leichten hypnotischen Trance möglich, dass sie sich an Dinge erinnern, die längst vergessen erscheinen. Plötzlich taucht etwas aus dem Unterbewusstsein auf und macht es möglich unbewusste Ursachen für Blockaden, Konfllikte, negative Verhaltensweisen aufzuarbeiten.

Amnesie: Darunter versteht man das Vergessen von Gedächtnis-Inhalten. Eine Amnesie zu erzeugen ist wesentlich schwieriger als das produzieren einer Hypermnesie. Sie ist zudem sehr oberflächlich und kann schnell wieder rückgängig gemacht werden bzw. löst sich nach einer gewissen Zeit von alleine wieder auf. Wenn es auf 1,2,3… funktionieren würde und du vergisst sofort was Süßigkeiten, Zigaretten, Alkohol sind (oder was auch immer zu deinen Laster zählt), dann wäre Hypnose sowas wie Zauberei.

Katalepsie: Gliederstarre. Zeigt sich daran, dass ein Arm stundenlang in der Luft bleibt. Dieses Phänomen ist relativ leicht zu produzieren.

Anästhesie/Analgesie: Gefühllosigkeit und Schmerzlosigkeit. Ein Phänomen das mit geeigneter Technik entsprechend einfach zu erzeugen ist. Natürlich muss auch hier genügend Motivation vorhanden sein. Hat eine Person große Angst vor Schmerzen, kann es sein, dass dieses Phänomen unmöglich wird.

Halluzinationen: Sinnestäuschungen. Eine positive Halluzination zeigt sich, wenn etwas wahrgenommen wird das nicht da ist. Eine negative Halluzination bedeutet, dass etwas nicht wahrgenommen wird, was aber da ist. Unsere Sinne sind hier unterschiedlich leicht auszutricksen.

Posthypnotische Suggestion: Dabei handelt es sich um Suggestionen, die auch nach der Hypnose weiter wirken.

Ideomotorik: Dabei handelt es sich um Signale, welche vom Unterbewusstsein direkt an das motorische Nervensystem geschickt werden. Zum Beispiel bei einer Armlevitation welche sehr leicht zu produzieren ist. Hierbei wird ohne bewussten Aufwand ein Arm hochgehoben. Nicht jeder Mensch kann diese hypnotischen Phänomene spontan produzieren. Wenn eine Personen diese neurologischen Effekte nicht zeigen kann, kann aber der psychologische Effekt (nämlich, dass sich das Verhalten nach der Hypnosesitzung in gewünschte Richtung ändert) trotzdem eintreten.

14. Wird die Hypnose bei mir auch wirklich funktionieren?

Du bist dir noch nicht sicher, ob Hypnose bei dir funktioniert, möchtest aber mit Hypnose arbeiten? Die erste wichtige Voraussetzung um Hypnose zu erleben ist also schon erfüllt: Du willst es! Du hast dich bereits ausführlich über Hypnose informiert und bist überzeugt davon, dass es möglich ist mittels Hypnose sehr effizient an gewissen Zielen zu arbeiten. Dann spielt das gegenseitige Vertrauensverhältnis zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand eine wesentliche Rolle. Man nennt das in der Fachsprache Rapport. Das heißt beide müssen mit der Hypnose einverstanden sein und beide müssen sich über das Ziel der Hypnose einig sein. Es ist also wichtig, dass du vor der Hypnosesitzung ein klares Ziel hast. Bevor wir miteinander arbeiten, wirst du dieses Ziel anhand einer Bewerbung ganz klar definieren und festlegen. Das macht es dir und uns möglich sofort mit der Arbeit in Hypnose zu beginnen. Noch dazu musst du dem Hypnotiseur ausreichende Kompetenz zusprechen. Das heißt du musst überzeugt davon sein, dass er der Hypnose mächtig ist. Informiere dich also bitte gründlich über unsere Methoden. Das ist wichtig, damit du im Vorfeld schon ein Gefühl dafür bekommst, ob wir auch wirklich zueinander passen. Einer erfolgreichen Hypnosesitzung steht dann nichts mehr im Wege. Der Bewusstseinszustand der hypnotischen Trance ist erlernbar. Umso häufiger du die Hypnose (Selbsthypnose) praktizierst und übst, desto leichter gelingt es dir in Hypnose zu gehen. Es gibt Menschen die etwas Zeit brauchen um Entspannen zu können, bei den meisten geht es sehr schnell. Du wirst feststellen das Übung einen großen Effekt erzielt. Bist du aber einmal in richtig tiefer hypnotischer Trance, dann wird es dir ein Leichtes sein jeder Zeit wieder dorthin zurück zu kehren. Milton Erickson (1901-1980, weltweit einer der bekanntesten Hypnotiseure) geht davon aus, dass so gut wie jeder hypnotisierbar ist. Ob du dann sofort dein Verhalten änderst, deine Laster ablegen wirst oder sich deine Süchte auflösen, hängt von mehreren Faktoren ab. Deine Motivation zur Veränderung und die Kraft deines Vorstellungsvermögens spielen eine große Rolle. Ebenso der oben genannte Rapport und deine Überzeugung, dass es funktioniert.

15. Was ist der Unterschied zwischen Klinischer Hypnose und Showhypnose?

Hypnose wird oft mit Bühnen- oder Showhypnose verbunden und weniger zum Heil- oder Veränderungszweck. Die Klinische oder auch Medizinische Hypnose bietet die Möglichkeit Menschen zu einem selbstbestimmten, gesunden und freien Leben zu verhelfen. Hierbei werden eigene Kräfte mobilisiert und noch unbekannte Ressourcen frei gesetzt, die in jeder Person liegen. Die Showhypnose dient einzig und allein der Unterhaltung. Ihr verdanken wir, dass sich die Hypnose einem großen und weiten Bekanntheitsgrad erfreut (wenn auch das Bild der Hypnose manchmal falsch dargestellt wird). Leider wird die Showhypnose auch immer wieder missbräuchlich verwendet und kann auch Schaden verursachen. Es ist nicht auszuschließen, dass durch den hypnotischen Bewusstseinszustand ein Trauma oder eine negative Erfahrung – Erinnerung, an die Oberfläche des Bewusstseins gelangt. Ein Bühnenhypnotiseur ist zumeist nicht geschult in diesem Bereich. In der Klinischen Hypnose wird es oft als Erfolg gesehen, wenn eine für den Klienten traumatische oder unangenehme Situation aus der Vergangenheit auftaucht. Diese kann dann bearbeitet und neutralisiert werden. Später kann der Klient an die negative Erfahrung denken ohne körperliche Reaktionen oder starke Emotionen wahrzunehmen.
Durch die Bühnenhypnose haben viele Menschen leider ein verzerrtes Bild bekommen. Es wird uns gezeigt, dass wir scheinbar willenlos werden und alles tun was der Showhypnotiseur vorschlägt. Aber wie du wahrscheinlich schon auf dieser Homepage gelesen hast, müssen gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt sein damit Hypnose funktioniert.
Somit auch bei der Bühnenhypnose. Durch gewisse Tricks (sogenannte Suggestibilitätstests), die bereits im Vorfeld angewendet werden, sucht sich der Hypnotiseur jene Personen heraus, die sehr suggestibel sind und auch die Bereitschaft zeigen auf die Bühne zu kommen. Das heißt Personen die eine hohe Bereitschaft zeigen einen Handlungsvorschlag zu akzeptieren. Es findet eine starke Vorselektion statt. Alle anderen werden erst gar nicht für die Demonstration ausgewählen. Danach folgen Induktionstechniken wie zum Beispiel, „die Augen bleiben geschlossen“, „der Arm steigt wie von selbst nach oben“ (hypnotische Phänomene), etc.
Personen die den Induktionen (=wenn jemand in Trance geführt wird) folgen werden dann zur Show verwendet.

16. Was ist der Unterschied zwischen klassischer Hypnose und aufdeckender Hypnose (Hypnoseanalyse)?

Bei der klassischen Hypnose (auch „zudeckende Methode“) wird hauptsächlich mit Suggestionen gearbeitet. Sie ist zumeist am Symptom und am Verhalten orientiert. Nach einer Induktion (der Klient wird dadurch in Trance versetzt), erfolgt zumeist die Intervention. Oftmals wird ein Hypnoseskript dazu verwendet. Das heißt der Hypnotiseur liest einen Text vor und es werden positive Suggestionen vermitteln, damit es zukünftig zu einer Verbesserung oder Veränderung im Verhalten kommt. Es wird also versucht, ein neues – positives Programm in deinem Unterbewusstsein über das alte – negative Programm zu legen. Diese Methode eignet sich hervorragend für Gruppenhypnose, zur Stärkung der Motivation und des Selbstwertes, sowie zur Leistungssteigerung und um positive Zielvorstellungen zu etablieren. Im klassischen Mentaltraining werden ähnliche Techniken angewendet. Gibt es aber einen inneren Konflikt bzw. nicht aufgearbeitete seelische Blockaden, die eine Verhaltensänderungen (wie zum Beispiel selbstbewusstes Auftreten, positives Denken, ablegen von Ängsten,…) in die gewünschte Richtung unmöglich machen, dann ist der aufdeckende Ansatz vorzuziehen. Im klassischen Ansatz wird zumeist nicht geschaut, warum ein Verhalten nach ähnlichen Mustern ausgeführt wird.

Was heißt das nun aufdeckende Hypnose? Was ist das?
Statt aufdeckender Hypnose könnten wir es auch ursachenbezogene Hypnose nennen. Im aufdeckenden Ansatz wird immer geschaut woher etwas kommt, wofür es steht und warum es noch aufrechterhalten wird. (Wofür steht die Zigarette, die Trauer, die Wut, das Stottern, der Schmerz, das Asthma, die Angst, etc.) Das Thema wird also immer bei der Ursache angepackt, da wo es tatsächlich entstanden ist. In hypnotischer Trance ist es möglich zu deinem emotionalen Gedächtnis Zugriff zu bekommen und auf scheinbar vergessene Inhalte zuzugreifen. Das heißt, es wird hauptsächlich mit dem unterbewussten Teil gearbeitet… auch die Tiefen deiner Seele genannt. Klingt unheimlich für dich? Unheimlich ist es weniger, aber es bedarf definitiv deiner Bereitschaft auf oftmals schmerzhafte Dinge aus der Vergangenheit hinzu schauen. Traust du dich den Tauchgang in deine innere Erlebenswelt durchzuführen, dann wirst du im Nachhinein erstaunt sein, wie sich Vieles in einem neuen hellen Licht wieder findet. Du wirst beschenkt mit einem besseren Lebensgefühl, mehr Selbstvertrauen und Lebensenergie.

Bei uns setzt sich der aufdeckende Ansatz aus Elementen der Hypnoseanalyse oder auch Regressions-Therapie, tiefenpsychologischer TimeLine-Therapie, Psychodrama und der systemischen Hypnotherapie zusammen. Im Einzelsetting ist er auf jeden Fall vorzuziehen, weil die Dinge da angepackt werden, wo sie das erste Mal entstanden sind, bei der Wurzel. Das Besondere am aufdeckenden Ansatz ist die Klarheit der Methode, da keine Umwege gegangen werden. Wir gehen dahin wo die Ursache liegt. Dadurch braucht es wesentliche kürzere Zeitintervalle, um dein Ziel zu erreichen.